Landesverkehrswacht Berlin

Sicherheit - Vorsicht - Rücksicht !

Ausbildung mit vielseitigen Inhalten

Die Aufgabe der Schülerlotsen besteht darin, jüngeren, im Straßenverkehr noch unerfahrenen Schülerinnen und Schülern, das sichere Überqueren der Straße zu ermöglichen und deren Schulweg zu sichern. Für diese Tätigkeit sind Regelkenntnisse und fundiertes Anwendungswissen wichtig.

Im Rahmen der theoretischen Unterrichtseinheiten werden neben der Erläuterung der Aufgaben der Schülerlotsen die im Verkehrssystem in gegenseitiger Wechselwirkung stehenden Faktoren aus Verkehrsteilnehmern, Verkehrsmitteln, Verkehrsregeln und Verkehrswegen inhaltlich erklärt. Weitere Unterrichtseinheiten beinhalten u.a. die Regelkenntnisse und Verkehrszeichen. In der praktischen Ausbildung sind für das Abschätzen der Geschwindigkeit sich annähernder Fahrzeuge, die Länge des Anhalteweges und das Wissen darüber, welche Faktoren den Bremsweg beeinflussen, unabdingbar. Dieses Anwendungswissen wird durch eine Ortsbegehung, praxisnahe Erläuterungen mit Übungen und Demonstrationen sowie Beobachtung von „Altschülerlotsen“ durch die Verkehrssicherheitsberaterinnen und Verkehrssicherheitsberater vermittelt.

Zum Lerninhalt zählt ebenso die Einweisung in ihren Aufgabenbereich: Schülerlotsinnen und Schülerlotsen dürfen nicht regulierend in den fließenden Verkehr eingreifen, sondern sollen ausreichend große Lücken im Verkehrsfluss abwarten. Dies fehlerfrei umzusetzen ist Teil des Praxisunterrichts. Die Ausbildung zum Schülerlotsen wird durch Ablegen einer Prüfung abgeschlossen. Träger der Schulwegdienste sind die Schulen. Beim Einsatz von Verkehrshelferinnen und Verkehrshelfern zur Schulwegsicherung handelt es sich originär um eine schulische Aufgabe. An der Schule tätige, gewöhnlich für die Mobilitäts- und Verkehrserziehung zuständige Pädagoginnen und Pädagogen begleiten daher die Schülerlotsinnen und Schülerlotsen bei ihrer ehrenamtlichen Aufgabenwahrnehmung über das gesamte Schuljahr.

Die Verkehrssicherheitsberaterinnen und Verkehrssicherheitsberater der Polizei Berlin unterstützen hinweisgebend die Schülerinnen und Schüler mindestens in der ersten Woche nach der Ausbildung täglich bei ihrer Lotsentätigkeit. Die Konzentration auf weitere relevante Aufgabenfelder der Verkehrssicherheitsarbeit ermöglicht im Anschluss jener Einführungswoche meist nur eine sporadische Betreuung der Schülerlotsinnen und Schülerlotsen durch Verkehrssicherheitsberaterinnen und Verkehrssicherheitsberater oder Dienstkräfte im Kontaktbereichsdienst der Polizei Berlin im Rahmen der polizeilichen Schulwegsicherung.

Nach ihrer Ausbildung versehen die Schülerlotsinnen und Schülerlotsen maximal für eineinhalb Jahre ihren ehrenamtlichen Dienst. Über ihre Betreuung durch die Verkehrssicherheitsberaterinnen und Verkehrssicherheitsberater der Polizei und die zuständigen Lehrkräfte an den Einsatzstellen hinaus, sind keine zusätzlichen Schulungen vorgesehen.


Stadtrat Dollase besucht Schülerlotsenausbildung an der Gustav-Dreyer-Grundschule

Schülerlotsen mit der kommissarischen Schulleiterin der Gustav-Dreyer-GS Katrin Pflug und Schulstadtrat Tobias Dollase (Bild: BA Reinickendorf)

18.8.21 / Verkehrssicherheitsberater Dirk Erdtmann von der Polizei bildet hier in diesem Jahr zehn Kinder für den Lotsendienst aus. In ihren gelbleuchtenden Westen sind die Sechstklässler für alle Verkehrsteilnehmer gut sichtbar und zeigen mit der roten Kelle auf, bevor sie die Straße betreten. Erst wenn alles abgesichert ist, dürfen die anderen Schülerinnen und  Schüler die Straße sicher überqueren. Das üben die Kinder wieder und wieder. Schulstadtrat Dollase lobte die Kinder am Dienstagmorgen am Lotsenpunkt Schulzendorferstraße, Ecke Fichtestraße für ihren Einsatz: „Dies ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Vielen Dank, dass ihr freiwillig mitmacht und dafür sogar etwas früher aufsteht als eure Mitschülerinnen und Mitschüler.“

Die kommissarische Schulleiterin Katrin Pflug wies auf die Bedeutung der Schülerlotsen gerade an diesem Standort hin: „Der Verkehr ist auf dieser stark frequentierten Kreuzung vor allem für kleinere Kinder schwer einschätzbar. Wenn zusätzlich parkende Autos die Sicht versperren und Autofahrer sich nicht ans Tempolimit 30 halten, wird es wirklich gefährlich. Daher gilt mein Dank vor allem unseren engagierten und zuverlässigen Schülerlotsen sowie der Polizei und unserer Beauftragten für Verkehrserziehung Daniela Moritz. Zudem ist es aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht sehr sinnvoll, dass möglichst alle Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Dazu leisten die Schülerlotsinnen und Schülerlotsen einen wichtigen Beitrag“, so Pflug.

In der ersten und zweiten Schulwoche bildet die Polizei des Abschnitts 12 an zwei Schulen Schülerlotsen aus, an der Ringelnatz-Grundschule und der Gustav-Dreyer-Grundschule. Im Polizeiabschnitt 11 finden bis zu den Herbstferien Schülerlotsenausbildungen an acht Reinickendorfer Grundschulen statt.

E-Mail
Anruf
Karte