Unfallopfer in Berlin
Die nüchtern formulierten Polizeimeldungen (weil die Schuldfrage oft nicht eindeutig ist und vielleicht erst gerichtlich geklärt werden muss) und die Zahlenwerke des Statistikamts Berlin-Brandenburg sind eine unverzichtbare Datenbasis für die Schwerpunktsetzung in der Verkehrssicherheitsarbeit. Es lassen sich daraus Trends ablesen und Zielgruppen festlegen, die auf ihr eigenes Verhalten oder eine besondere Gefährdung durch Dritte besonders angesprochen werden sollten.
Auf den Unterseiten dieses Abschnittes dokumentieren wir u.a. die Einzelmeldungden zu den im Berliner Verkehr Getöteten, die von der Berliner Polizei veröffentlichten Unfallereignisse mit schwerverletzten oder getöteten Radfahrenden, die Meldungen zu den Unfällen mit Kindern mit deren nicht selten spontanen Verhaltensweisen sowie die leider immer wieder zu beobachtende Raserei bzw. illegale Autorennen im Stadtverkehr, die unbeteiligte Dritte in Lebensgefahr bringt.
Andere Begleiterscheinungen von Unfällen (Unfallflucht, Kontrollverlust über das Fahrzeug, Alkohol/Drogen) sind leider auch nicht aus der Welt zu schaffen, wie drei Meldungem von einem einzigen Tag (11.07.2021) beispielhaft zeigen:
- Zwei Fußgängerinnen bei Verkehrsunfall verletzt - Autofahrer flüchtet
- Kontrolle verloren (Alleinunfall) - Vier junge Frauen bei Verkehrsunfall verletzt
- Alkoholisierter Autofahrer verursacht drei Verkehrsunfälle - Drei Schwerverletzte kommen in ein Krankenhaus
Auch diese drei Unfalltypen stehen im Zusammenhang mit individuellen Fehlentscheidungen oder Selbstüberschätzungen einzelner Personen, also etwas, was keine Baumaßnahme oder im Fall der Trunkenheitsfahrt nur eine technische Blockade des Fahrzeugs verhindert hätten: Die Unfallflucht, das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten und das Fahren, wenn man betrunken ist.
Hinter den allermeisten Meldungen steht großes Leid in Familien und bei Freunden, das nirgens dokumentiert wird. Bei vorsichtigerem und rücksichtsvollerem Verhalten der späteren Unfallverursachenden, bei funktionierender Selbstkontrolle (z.B. der Rasenden über ihre Emotionen) und durch das Einüben von Routinen wären viele Verkehrsopfer vermeidbar gewesen.
Psychologische Begleitung für Schwerverletzte und Angehörige von Opfern
Egal, ob man den christlichen Begriff der Seelsorge verwendet, es "mitfühlende Begleitung" oder anders nennt: Für Schwerverletzte und deren Angehörige oder für Hinterbliebene einer getöteten Person muss es eine schnelle und erfahrene Begleitung in schwierigen Stunden oder Tagen geben. Machnmal allerdings brauchen selbst die Profis von den Rettungsdiensten psychologische Unterstützung. Teilweise noch am Unfallort wird daher von Polizei oder Feuerwehr die Notfallseelsorge/Krisenintervention Berlin alarmiert, bei der acht Träger (christlich/muslimisch und nicht-kirchlich) zusammenarbeiten.
Straßenverkehrsunfälle in Berlin
Die Statistik der Straßenverkehrsunfälle informiert monatlich über polizeilich aufgenommene Unfälle in der Region. Die Zahlen sind nach der Schwere des Unfalls, den Beteiligten (beispielsweise Kinder oder Fahrradfahrende), Unfallort und -uhrzeit differenziert. Herausgeber ist das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. In der Regel werden die Zahlen mit einer Verzögerung von knapp 2 Monaten veröffentlicht.
Motorisierungsgrad in Berlin 2022 gesunken
3.4.23 - Der Bestand an Personenkraftwagen (Pkw) in Berlin stieg 2022 um 1 283 Pkw bzw. 0,1 Prozent auf 1,23 Millionen (Mill.) Fahrzeuge an. Gleichzeitig sank der Motorisierungsgrad von 325,5 auf 319,4 Pkw je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Verkehrsstraftaten und Verkehrsordnungswidrigkeiten in Berlin
In den Jahren 2017 bis 2020 sind von der Polizei Berlin jährlich zwischen rund 53.500 und 57.000 Verfahren in Verkehrsstrafsachen (also in der Regel Tatbestände gem. Strafgesetzbuch) eingeleitet worden. Das hat der Senat als Antwort auf eine Parlamentsanfrage mitgeteilt.
Hinzu kamen zwischen 1,45 und 1,9 Millionen Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen pro Jahr.